
Wenn Recherche zur Nebensache wird
Barrierefreiheit bei Seniorenausflügen
Die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete am 19. August 2025 unter der Überschrift „Keine Barrierefreiheit bei Seniorenausflügen“ über die Situation eines Bammentaler Bürgers im Rollstuhl, der beim Seniorenausflug im Mai nicht mitfahren konnte. Dabei wurde auch die Reaktion von Bürgermeister Holger Karl in der Gemeinderatssitzung thematisiert.
Am 25. August folgte in der RNZ ein Leserbrief von Petra und Jürgen Kreutz aus Heidelberg. Darin äußerten sie scharfe Kritik am Bürgermeister und warfen ihm vor, den Gedanken der Inklusion nicht zu leben und schwerbehinderte Menschen von vornherein auszuschließen.
Elisabeth Hanne, Gemeinderätin der Unabhängigen Wähler Bammental (UWB), möchte diese Darstellungen und Vorwürfe so nicht stehen lassen. Sie nimmt in ihrem Leserbrief Stellung und weist auf Punkte hin, die ihrer Ansicht nach im Artikel wie auch in der öffentlichen Diskussion bisher unberücksichtigt geblieben sind.
Wenn Recherche zur Nebensache wird
…. das Lesen dieser beiden Veröffentlichungen zum Thema „Inklusion“ hat bei mir zweimal ungläubiges Staunen — in der Sache aber eher verwundertes und anhaltendes Entsetzen in meiner Wahrnehmung ausgelöst. Ohne genauere Recherche wird dem Bürgermeister der Gemeinde Bammental mal eben Ablehnung vom Inklusionsgedanken unterstellt. Worauf gründen die Artikelverfasser diese unglaubliche Unterstellung? Ausgeschrieben zur schriftlichen Anmeldung war ein Seniorenausflug unter Angabe der Verkehrsmittel – wie Reisebus, Schiff und Kleinbahn - mit der Option, ein Merkmal zur mobilen Einschränkung zu vermerken. Viele „behinderte“, also mobilitätseingeschränkte Senior/Innen mit Rollator und Gehhilfen verschiedenster Art waren unter den Ausflüglern - alles kein Problem. Von einem/r E-Rollstuhlfahrer/In erwarte ich entsprechende Nachfrage und Kontakt zum Veranstalter zu den notwendigen technischen Möglichkeiten und nicht - wie es hier der Fall war — eine kommentarlose Brüskierung mit der sensiblen Situation. Wenn dann die Rahmenbedingung nicht stimmen/passen, ist man schnell dabei, dem gutmeinenden Veranstalter (der dann auch noch Abhilfe organisierte!) massive Vorwürfe zu machen, ohne seine eigene „Bringschuld“ erbracht bzw. die Folgen seiner Teilnahme für die Gruppenunternehmung im Voraus überdacht zu haben…Wie wir sehen — die Medien und auch ein Teil der Öffentlichkeit nehmen eine skandalisierende Berichterstattung nur allzu gern auf — ohne wiederum ihre „Bringschuld“ der notwendigen peniblen Recherche erledigt zu haben. Skandalisierung ist das Motiv — nicht sachliche Schilderung und zwar in all seinen Facetten/FAKTEN!!!
Elisabeth Hanne
Gemeinderätin der Unabhängigen Wähler Bammental